Obstwiesen in Schwalmtal
Paul Derix aus Schwalmtal hatte im Jahr 2008 die Idee im Schwalmtal eine Obstwiese (Bongert) anzulegen, um einen wertvollen Beitrag für die Umwelt zu leisten und alte Obstsorten anzupflanzen, zu pflegen und zu erhalten. Bei einem Gespräch im Rathaus wurde diese Idee vertieft. Es fanden sich schnell Gleichgesinnte zur Unterstützung des Projektes, die die Interessengemeinschaft Obstwiesenfreunde gründeten.
Im Frühjahr 2009 wurden von der Interessengemeinschaft in Stöcken auf einer ca. 2000 qm großen brachliegenden ökologischen Ausgleichsfläche die ersten 18 Bäume (verschiedene heimische alte Apfelsorten, 3 verschiedene Süßkirschen, 2 Zwetschgen und 3 Mispeln) gepflanzt. Die Wurzeln der jungen Bäume wurden mit Drahtgeflecht gegen Wühlmäuse und Kaninchenverbiss geschützt sowie die Bäume zum Schutz gegen Sturm angebunden. Ebenso erfolgte ein Schutz gegen Wildverbiss. Die jungen Bäume müssen ausreichend gewässert werden, die Wiese muss fünf Jahre lang zwei Mal jährlich gemäht und das Schnittgut abgetragen werden. Im Herbst 2009 haben die Bäume ihren ersten Erziehungsschnitt erhalten.
Bereits im Frühjahr 2010 wurde eine weitere Streuobstwiese in Rüsgenfeld angelegt. Hier kam man auch auf Flächen mit alten Baumbeständen im Kaiserpark und Birgen (Fläche 1 und Fläche 2) zu sprechen, die sich in keinem guten Pflegezustand befanden. Auch hier erklärte sich die Interessengemeinschaft bereit, ehrenamtlich die Pflege dieser Flächen zu übernehmen.
Im Frühjahr 2014 bzw. Herbst 2014 wurden insgesamt weitere 110 Bäume mit 42 verschiedenen Obstsorten auf einer weiteren Fläche im Burghof von den Obstwiesenfreunden gepflanzt.
Anfang März 2017 haben die Obstwiesenfreunde im Anschluss des Wendehammers an der Lüttelforster Straße weitere 17 Obstbäume geplflanzt.
Unterstützung erhalten die Obstwiesenfreunde bei der fachmännischen Pflege der Bäume sowie der Sortenzusammenstellung bei der Anlegung einer neuen Wiese durch den Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).
Zum Pflegeaufwand der Obstwiesen gehören die jährlichen Schnitte der Bäume, das Anbringen von Leimringen (gegen den Frostspanner) und das Kalken der Bäume.
Mittlerweile stehen an die 200 Bäume auf den Obstwiesen der Gemeinde. Der Ertrag der über 40 verschiedenen Obstsorten, ist für die Bürger der Gemeinde bestimmt. Zur Erntezeit darf hier jeder für den Eigenbedarf das frische Obst pflücken.
Da man davon ausgehen kann, dass ein Obstbaum rd. 100 Jahre Früchte trägt, werden auch unsere Nachkommen sicherlich noch in den Genuss der Ernte kommen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zu den Themen:
Begriff der Streuobstwiese
Geschichte des Obstanbaus
Ökologie der Streuobstwiesen
Ansprechpartner
Die Obstwiesenfreunde freuen sich auch über Unterstützung durch weitere ehrenamtliche Helfer. Wer Interesse hat kann sich gerne melden bei:
Paul Schinken
Tel.: 02163/31155